Die Schlösser und Burgen zwischen Langhe und Roero
1. Tag – Freitag
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Bra: Besonders interessant sind die Kirche Santa Chiara (der Heiligen Klara), die charakteristische Fassade des Rathauses und das stattliche Pfarrgebäude Sant’Andrea (des Heiligen Andreas), das nach einem Entwurf von Bernini errichtet wurde. Weiterhin können Sie den Palazzo Traversa (Traversa Villa) besuchen, das letzte bedeutsame mittelalterliche Gebäude der Stadt, sowie die an Fresken sehr reiche Kirche Santissima Trinità (der Allerheiligsten Dreifaltigkeit).
Zum Schluss lädt der Corso Garibaldi mit seinen langen Bogengängen zum Spaziergang ein, unter denen immer freitags ein pittoreskes Markttreiben herrscht. Versäumen Sie nicht, die besten Cafés (italienisch: Bar) und historischen Lokale der Stadt zu besuchen, um dort Kaffee und feinste Patisserie zu probieren: ein wahrer Kult und echte piemontesische Tradition. Sie können sich auch für eine Verkostung im Museumsladen von Fiorenzo Giolito entscheiden, einem alteingesessenen Affinateur von Käse aus der Gegend um Bra.
Am Abend haben Sie die Möglichkeit, bei Ascheri in der Osteria Murivecchi die besten typischen Gerichte der piemontesischen Tradition zu probieren und dazu die großen Weine der Gegend zu genießen.
Tourismusbüro: +39 0172 430185
www.turismoinbra.it
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2. Tag – Samstag
Ein Besuch des traditionellen Marktes von Alba (15 km von Bra) mit etwaigem Aperitif in der Altstadt, zwischen dem Dom, der Via Maestra und der Piazza Savona.
Von Alba aus können Sie anschließend Ausflüge in die Langhe und das Roero starten und durch Weingärten und kleine Dörfer schlendern, die ihre Dimensionen und einzigartigen Merkmale bis heute bewahrt haben, wie La Morra, Barolo, Monforte d’Alba und Serralunga d’Alba in den Langhe sowie Canale im Roero.
In eine andere Zeit versetzt, fühlt man sich bei einer Tour durch die Schlösser und Burgen, die in diesem Gebiet zahlreich vorhanden sind. Einige von ihnen sind das ganze Jahr über geöffnet und beherbergen institutionelle Veranstaltungen; zu anderen bekommen Sie nur Zutritt während der Initiative “Castelli Aperti” (offene Schlösser): www.castelliaperti.it
Allgemeine Infos: Callcenter Tourismusbüro Alba Bra Langhe Roero: +39 0173 35833
- Das Castello Grinzane Cavour
Glanzvolles Beispiel einer Festung der Langa, dessen zentraler Turm in der ersten Hälfte des XI. Jahrhunderts erbaut wurde. Heute gehört es zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist Sitz der Vinothek “Enoteca Regionale Piemontese Cavour”. An diesem Ort findet jedes Jahr die internationale Trüffel-Auktion statt. Die Burg beherbergt außerdem das Ethnographische Museum und die Zimelien des Grafen Camillo Benso di Cavour, eine herausragende Persönlichkeit der italienischen Politik im Risorgimento und des önologischen Vermächtnisses der Langhe und des Roero.
www.castellogrinzane.com - Das Castello di Barolo
Eine bezaubernde und eindrucksvolle Struktur, die ein ganzes Jahrtausend Geschichte voller Zauber und Kuriositäten zu erzählen weiß. Heute ist die Festung der Sitz des WIMU, des Weinmuseums. Es wurde durch den berühmten Architekten François Confino gestaltet, der in Turin auch die Neuausstattung der Museen für Filmkunst und für Automobile kuratiert hat. In den antiken Weinkellern, die in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts das „Wiederaufleben“ des Barolo-Weins miterlebt hatten, sitzt heute die renommierte gleichnamige regionale Vinothek.
www.wimubarolo.it - Das Castello di Serralunga d’Alba
auf dem Gipfel eines Hügels dominiert die gleichnamige charakteristische Ortschaft und bietet aufgrund seiner Lage einen großartigen Panoramablick. Die drei Türme der Burg, davon einer rund, einer viereckig und einer zylindrisch erinnern an die ursprüngliche Nutzung als Festung zur Bewachung des gesamten Tals. Zu bestimmten Zeiten im Jahr werden hier mittelalterliche Zweikämpfe inszeniert und im Juni findet die Veranstaltung „Degustar per Vigne“ statt, bei der man die Weine und gastronomischen Erzeugnisse der Gegend bei einem Spaziergang durch die Weingärten kennenlernen kann.
Wohin zum Abendessen? Da hat man die Qual der Wahl. Wir empfehlen Ihnen die bezaubernde kleine Ortschaft Pollenzo (ein mittelalterlicher Ortsteil von Bra), welche die gleichnamige Università di Scienze Gastronomiche (Universität der Gastronomiekunst) und Weinbank beherbergt, sowie an dem einige sehr gute Restaurants ansässig sind.
3. Tag – Sonntag
Für Natur- und Bewegungsliebhaber schlagen wir eine Wanderung durch das Ökomuseum Le Rocche del Roero (die Felsen von Roero) vor, in dem Sie sich auf verschiedene Wanderwege wagen können, die insgesamt ein integriertes System bilden. Neben dem Hauptweg S1, der sich von Madonna dei Fiori in Bra bis Cisterna erstreckt, gibt es noch den Weg S2, der in den Wald der antiken „Selva Popularis“ führt, sowie den Weg S3 durch das östliche Roero und den Weg S4, der entlang der gezähmteren Hügel des mittleren Roeros, jenseits des Tanaro-Flusses verläuft. Außerdem gibt es lokale Touristenpfade, die mit „T“ gekennzeichnet sind. Das sind Rundgänge, durch die man die verschiedenen Gemeinden entdecken kann.
Der Hauptweg S1, der die bedeutsamsten und stimmungsvollsten Orte des historischen Roeros verbindet, ist insgesamt 34 km lang und in drei Strecken aufgeteilt. Er schneidet quer durch das gesamte Gebiet und folgt ungefähr dem Profil der Felsen, die auf etwa 20 Kilometern eine imposante Erosionsfront mit einer Aufeinanderfolge von Abgründen von 10 bis 30 Metern Tiefe bilden.
Folgen Sie auch den kleineren ausgeschilderten Pfaden, können Sie in der Nähe von Pocapaglia den prächtigen Rocca dell’Eremita oder die labyrinthischen Rocca della Ghia und Rocca di Soffranino bewundern und die verborgendsten und urwüchsigsten Orte unseres herrlichen Landes entdecken. Charakteristisch für diese Routen sind die Kastanienhaine, die Weingärten, die naturbelassenen Wälder und natürlich die vielen alten Weiler, die man nicht nur zu Fuß erkunden kann, sondern auch zu Pferd oder mit dem Mountainbike.
Da es keine wirklichen Rastplätze gibt und ein Fußmarsch hin und zurück an einem Tag für die meisten sicher nicht möglich ist, sollte man die Rückkehr eventuell mit zwei Autos organisieren (fährt mit zwei Autos zum Endpunkt und zu zweit mit einem zurück, wandert und nimmt das andere Auto und fährt wieder zurück) oder man sucht sich eine günstige Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln heraus.
Alle Wege sind ausgeschildert und die einzelnen Routen mit wiedererkennbaren Bildern ausgestattet. Es gibt Informationstafeln auf den Plätzen der verschiedenen Gemeinden, doch das beste Hilfsmittel zum Entdecken des Roeros ist der Führer „Guida ai sentieri del Roero“ von Gianluca und Umberto Soletti (nur auf italienisch), den Sie im Hotel erwerben können.